Über mich

Mein Name ist Ira Süssenbach. Ich wurde 1992 im sibirischen Krasnojarsk geboren und wuchs in Moskau auf. 2012 verließ ich Russland, weil ich mit dem politischen Kurs der Regierung nicht einverstanden war. Österreich wurde zu meiner Wahlheimat.

Den Traum, Theaterregisseurin zu werden, hatte ich schon mit 13 Jahren, aber meine Familie verbot mir diesen Berufsweg, weswegen ich zuerst ein Bachelor-of-Science-Diplom in Economics an der Lomonossow-Universität in Moskau erworben habe.

In Wien arbeitete ich sechs Jahre lang als Risikomanagerin im Bankensektor, bis ich die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen und die russische ablegen durfte. Dann widmete ich mich wieder meinem Traum, Theaterregisseurin zu werden, und bewarb mich für das Regiestudium am Max-Reinhardt-Seminar.

Die persönliche Erfahrung, viel Widerstand aushalten zu müssen, zuerst in der eigenen Familie, und dann im ehemaligen Heimatland, hat meine künstlerische Arbeit sehr geprägt. In meiner Regietätigkeit beschäftige ich mich gerne mit Außenseiterthematiken, gesellschaftlichen Rollen der Frauen, der Institutionenkritik und der Analyse der perfidesten aller Diktaturen: der selbstauferlegten. Ich inszeniere gerne Komödien, Satire und Farce, da ich im Humor, in der Komik und in der Absurdität jenen Abstand erlebe, der einen neuen Blickwinkel auf diese schwierigen und schmerzhaften Themen ermöglicht. 

Als meine Stärke empfinde ich die Fähigkeit, eine angstfreie Arbeitsumgebung für multidisziplinäre und internationale Teams zu schaffen. Ich spreche fließend Deutsch, Englisch und Russisch. Durch die Adaption von komplexen Texten aus verschiedenen Epochen für die Theaterbühne möchte ich dem heutigen Publikum das Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln. Es mag vielleicht idealistisch klingen, aber wo gehören wir, die Idealistinnen und Idealisten, heutzutage noch hin, wenn nicht ins Theater?

Während meines Regiestudiums am Seminar (2019-2023) sind trotz der Pandemie und der Lockdowns folgende Inszenierungen entstanden: "Die Geschichten aus dem Wiener Wald" (Ö. von Horvath), "Der Bär" (A. Tschechow), "Messer in Hennen" (D. Harrower), "der thermale widerstand" (F. Schmalz) und "Das Erdbeben-Concerto" (G. Tabori). Letztere wurde zum internationalen Theaterfestival für Schauspielschulen Setkani/Encounter in Brünn, CZ eingeladen.

Ich lebe mit meinem Ehemann und meiner Tochter in Wien, Österreich. Wenn Sie mehr über mich oder meine Arbeiten erfahren möchten, folgen Sie mir auf instagram: @ira_suessenbach